- Hoher Atlas
- Hoher Ạtlas,höchster Teil des Atlasgebirges, im Toubkal 4 165 m über dem Meeresspiegel; erstreckt sich über 700 km von Westsüdwest nach Ostnordost vom Atlantik durch Marokko bis zur algerischen Grenze; bildet geologisch und klimatisch die Grenze zum saharischen Südmarokko. Die natürliche Höhenstufung ist gekennzeichnet durch eine montane Waldstufe (900-2 600 m über dem Meeresspiegel) mit Steineichen, Lebensbaum, Wacholder und Zedern, durch eine subalpine Nadelwaldstufe (2 600-3 100 m über dem Meeresspiegel) mit der Wacholderart Juniperus thurifera und oberhalb der Baumgrenze durch eine alpine Stufe mit Dornpolster-, Schutt- und Felspflanzengesellschaften. Im Norden ist die ursprüngliche Bewaldung stark zurückgegangen (Bodenerosion). Der Süden ist fast vegetationslos. Mittlere Jahresniederschläge 400-600 mm, über 2 500 m über dem Meeresspiegel 800 mm (bis in den Mai Schnee; Wintersport), an der Südabdachung 100-200 mm. Während der pleistozänen Kaltzeiten waren die höchsten Ketten vergletschert. Der Hohe Atlas ist Siedlungsgebiet der Shilh, die in den Gebirgstälern in festungsartigen Dörfern leben, Bewässerungsfeldbau (Terrassen) sowie Schaf- und Ziegenhaltung (Transhumanz) betreiben. Der Hohe Atlas wird von zwei Passstraßen gequert.
Universal-Lexikon. 2012.